Christoph Koschel

Hier steht ein Text über den Lebenslauf und die Herkunft. Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit, sed do eiusmod tempor incididunt ut labore et dolore magna aliqua. 

 

Man sollte meinen, Reiter reden am liebsten über Pferde. Wer einen Abend neben Christoph verbringt, der weiß, dem ist nicht immer so. Da werden auch einmal mehrere Stunden über neue Flugzeugtypen, Flughäfen oder MilesandMore-Programme diskutiert. Denn Fliegen ist die heimliche Leidenschaft des Dressurprofis. Doch viele heimliche Leidenschaften gehen meist nicht in Erfüllung, weil sie halt heimlich sind. In Christophs Fall vielleicht ein Glück, denn so blieb der zweifache Familienvater auf dem Boden der Tatsachen und widmete sich nach dem Jurastudium doch ausschließlich einer anderen Liebe – den Pferden.

„Ich wusste immer, dass mir ein acht bis zwölf Stunden Tag mit den Pferden viel mehr liegt als ein Bürojob“, lacht er. „Das Jurastudium habe ich eigentlich nur gemacht, um meinen Horizont zu erweitern. Pferde sind mein Leben, ich bin mit ihnen aufgewachsen und sie waren und sind mein Lebensinhalt.“

Trotzdem fand Christoph als Sohn des weltweit renommierten Trainers und Ausbilders Jürgen Koschel ‚erst’ mit acht Jahren den Weg in den Sattel. Nach den Anfängen in der örtlichen Reitschule kam Pony Esther und gemeinsam mit Ausbilderin Anja Engelbarth wurden erste Erfolge gefeiert. Mit 13 kam der Umstieg aufs Großpferd und damit auch Jürgen als Trainer ins Spiel.

Mit 15 feierte Christoph seinen ersten S-Sieg, mit 16 war er der jüngste Reiter, der je im Finale des Nürnberger Burg-Pokals stand und erhielt zudem in diesem Jahr das Goldene Reitabzeichen. Nur ein Jahr später ging er bei seiner ersten Europameisterschaft an den Start: Mannschaftsgold und Einzelbronze bei den Junioren. Christoph kletterte die Erfolgsleiter nach oben bis zu WM-Bronze mit seinem selbst ausgebildeten Donnperignon, alias Pepe, in Kentucky 2010. 

Erfolge

Weltmeisterschaften

  • Bronze (Mannschaft): 2010 Lexington/USA mit Donnperignon 
  • 6. Platz (Grand Prix Special): 2010 Lexington/USA mit Donnperignon
  • 10. Platz (Grand Prix Kür): 2010 Lexington/USA mit Donnperignon

 

Europameisterschaften:

  • Silber (Mannschaft): 2011 Rotterdam/NED mit Donnperignon
  • 10. Platz (Grand Prix Special): 2011 Rotterdam/NED mit Donnperignon

 

Europameisterschaften - Junge Reiter

  • Gold: 1994 (Mannschaft) mit Tirodor
  • 4. Platz: 1994 (Einzel) mit Tirodor

Europameisterschaften - Junioren

  • Gold: 1993 (Mannschaft) mit Pizarro
  • Bronze: 1993 (Einzel) mit Pizarro

 

Deutsche Meisterschaften

  • 2010: Bronze (Kür), 4. Platz (Grand Prix Special) in Münster mit Donnperignon
  • 2011: Silber (Kür), 4. Platz (Grand Prix Special) in Balve mit Donnperignon

„Der schönste Erfolg für mich war, dass ich im Spezial in Kentucky bester Deutscher wurde. Das war etwas ganz Besonderes, etwas Bewegendes für mich“, erklärt die damalige Nummer Sechs der Welt. Nach den Europameisterschaften 2011 und Teamsilber entschied Christoph dann, seinen Pepe an die junge Dänin Anna Kasprzak zu verkaufen. „Der Verkauf war eine sehr schwere Entscheidung, aber es war wunderbar zu sehen, wie einfach Anna Pepe nachreiten konnte und er mit ihr noch an sechs weiteren Championaten teilnehmen konnte.“ Denn so etwas gibt es äußerst selten im Dressursport.

Wenn Christoph bei rund 600 Siegen und Platzierungen von den ‚schönsten Momenten’ seiner Karriere spricht, kommt er auch sofort auf seinen Sieg im Hamburger Dressur-Derby 2009 zu sprechen. „Ich habe das Derby von klein auf miterlebt. Es fand zu Anfang noch auf der Reitanlage Klein Flottbek statt, die mein Vater 14 Jahre lang geleitet hat, also praktisch bei uns zu Hause. Es war von klein auf mein Ziel, einmal das Derby mitzureiten, und dass es dann gleich mit dem Sieg geklappt hat, das war einfach toll.“ 

Die Begeisterung für Derbys ist bis heute ungebrochen. „Ich liebe den Pferdewechsel. Die Verschiedenheit der Pferde zu erkennen und zu erfühlen, in jedem Pferd das Positive zu sehen und mich auf jedes Pferd einzustellen – das ist für mich der tägliche Reiz, wenn ich in den Sattel steige. Das ist meine Philosophie des Reitens.“ 

So kam zum Hamburger Derby noch der Sieg beim Münchner Derby und drei weitere Siege beim Derby in Wellington. Das hat noch kein Reiter vor ihm geschafft.

Neben der Reiterei und all ihren Erfolgen ist Christophs Ziel, sein Wissen, das er selbst von Größen wie seinem Vater, Siegfried Peilicke, Holger Schmezer oder Herbert Rehbein gelernt hat, an andere Reiter weiterzugeben. „Da ist es mir auch nicht wichtig, ob ein Reiter A oder Grand Prix reitet. Wenn ich das nötige Talent entdecke und die richtige Einstellung, dann werde ich ehrgeizig.“

So ist er gefragter Referent bei den Mercedes Benz Reiterforen, zeigt praktische Übungen bei der Serie „Alte Meister“ und gibt Lehrgänge rund um die Welt.

Und vielleicht findet sich ja irgendwann die Zeit, auch der heimlichen Liebe einen Platz im Leben einzuräumen und den Pilotenschein zu machen. Doch bis dahin muss sich noch jeder, der es hören möchte oder auch nicht, weiter über den aktuellsten Stand der Flugindustrie informieren lassen. So wird es mitten in der Reitstunde weiter heißen: „...das ist die Maschine aus Mallorca. Schon wieder 5 Minuten zu spät... mehr versammeln vor den Wechseln!“